Schaan (FL), 8. April 2020 – Die COVID-19-Pandemie führt zu erheblichen wirtschaftlichen Turbulenzen, die sich auch im Geschäftsgang der Hilti Gruppe abzeichnen. Um dem möglichst schnell und effektiv entgegenzusteuern und weltweit Arbeitsplätze zu schützen, hat das Unternehmen ein temporäres Massnahmenpaket verabschiedet.
In einer ersten Einschätzung geht Hilti für das laufende Jahr von einem Umsatzverlust von rund 10 Prozent in Lokalwährungen und etwa 14 Prozent in Schweizer Franken aus. Vor allem im zweiten Quartal werden Umsatzeinbrüche von 30 Prozent und mehr erwartet. Aufgrund des Direktvertriebs-Geschäftsmodells mit sehr hohen Fixkosten führt diese Entwicklung zu einem rasanten Einbruch der Profitabilität. Um die Auswirkungen schnell und effektiv abzufedern, hat Hilti ein zweistufiges Massnahmenpaket verabschiedet.
Der erste Schritt beinhaltet ein Bündel an temporären Massnahmen für das laufende Jahr, die per sofort oder spätestens ab Mai umgesetzt werden. Diese umfassen einen weltweiten Einstellungsstopp, die Absage sämtlicher Grossveranstaltungen und der meisten Geschäftsreisen für 2020 sowie Kurzarbeit in den Werken, Lagerbereichen und auch im Vertrieb, sofern dies die lokalen behördlichen Bestimmungen zulassen. Aus Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen in Kurzarbeit werden die Mitarbeitenden am Hauptsitz auf freiwilliger Basis auf 5 Prozent ihres Gehalts verzichten und dafür Kompensationstage erhalten. Die Einsparungen aus dieser Massnahme gehen zugunsten eines Sozialfonds für besonders stark betroffene Hilti Mitarbeitende weltweit. Zudem werden ausgewählte, nicht strategische Projekte und grössere Investitionen vorerst verschoben oder verlangsamt. Das betrifft auch die laufenden und geplanten Bauprojekte am Hauptsitz in Schaan sowie am Standort Kaufering in Deutschland.
Mit diesen temporären Massnahmen hofft das Unternehmen möglichst alle Arbeitsplätze erhalten und Strukturanpassungen in den Marktorganisationen und der Konzernzentrale vermeiden zu können. Ob dies in einer zweiten Stufe notwendig sein wird, hängt von der Geschäftsentwicklung in den nächsten Monaten ab.
Gleichzeitig zu den Massnahmen der Hilti Gruppe stärkt auch der Martin Hilti Familien Trust als Alleinaktionär die Liquidität des Unternehmens, indem ein Bereitschaftskredit von CHF 200 Mio. zur Verfügung gestellt und auf die Dividende für das Jahr 2020 verzichtet wird.
«Aktuell kann niemand beurteilen, welchen wirtschaftlichen Schaden diese Krise verursachen wird. Für uns ist allerdings heute schon klar, dass wir mit einem erheblichen Umsatzrückgang und einem sehr deutlichen Einbruch der Profitabilität rechnen müssen. Mit dem Massnahmenpaket, das wir jetzt auslösen, wollen wir diesem negativen Trend entgegenwirken. Die Entwicklung in den nächsten Monaten wird zeigen, ob das ausreicht oder wir gegebenenfalls eine zweite Stufe an Massnahmen mit strukturellen Anpassungen angehen müssen. Trotz der jetzt verabschiedeten temporären Massnahmen werden wir unsere langfristige Ausrichtung nicht verändern und an unseren wesentlichen strategischen Projekten festhalten», kommentiert CEO Christoph Loos die aktuelle Lage. «Unser oberstes Ziel ist insbesondere der Schutz unserer Mitarbeitenden sowie der Erhalt unserer Arbeitsplätze. Gleichzeitig tun wir alles, um auch unsere Kunden in dieser schwierigen Situation und in der anschliessenden Erholungsphase bestmöglich unterstützen zu können», ergänzt Christoph Loos.