Oben schwebt Jesus. In warmen Farben, als Deckenfresko aus dem Jahr 1724, umrahmt von signalweissem Stuck. Unten am Boden, 14 Meter tiefer, ist alles grau und staubig. Der Untergrund der Dominikanerkirche in Augsburg, Deutschland, war im Dezember 2012 eingebrochen. Seitdem ist das Gotteshaus geschlossen. Wo einst tonnenschwere Steindenkmäler ausgestellt waren, steht jetzt ein massives Metallgerüst. Bis unter die Decke. Aufgestellt von Moritz Dietrich und seinem Team der Gerüstbaufirma Hopfenzitz. Figuren, Fenster, Säulen und Decken müssen von Restauratoren auf einer Fläche von insgesamt 400 Quadratmetern begutachtet werden, um die Sanierungskosten abschätzen zu können.
Eine passgenaue Planung der stählernen Gestelle ist deshalb zwingend notwendig. Denn alle Positionen im verwinkelten Kirchenbau müssen für die Arbeiten zugänglich sein. Eine Herausforderung; das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert ist stark beschädigt. Und „hier ist kein Fussboden drin“, sagt Moritz Dietrich, „überall sind Löcher, darunter Gruften. An sämtlichen Stellen ergeben sich unterschiedliche Höhen.“ Auch auf alte Kirchenpläne kann sich der Chef der Augsburger Gerüstbaufirma Hopfenzitz nicht verlassen. Der Ingenieur greift deshalb auf technische Unterstützung von Hilti zurück: das neue Laserdistanzmessgerät PD-C. Es vereint die Bedienoberfläche eines Smartphones mit den Messfunktionen eines Distanzlasers. Der Nutzer nimmt detailgetreue Baustellenfotos auf, misst Distanzen, hinterlegt die Werte per Touchscreen auf hochauflösenden Fotos und überträgt diese Daten an Geräte seiner Wahl. Die Monteure vor Ort wissen somit, was zu tun ist – und wo genau. „Ich muss nichts mehr aufwendig am Telefon erklären“, sagt Moritz Dietrich. Der Gesamtprozess auf der Baustelle werde so ungemein beschleunigt. Dies sei das Ziel der Entwicklung des PD-C gewesen, betont Marco Kerschbaumer, globaler Projektmanager bei Hilti: „Der Kunde kann die Daten wesentlich effizienter dokumentieren und den digitalen Datenfluss an die firmeneigenen Systeme anbinden.“
Wird der Zeitplan für Sanierung und Umbau eingehalten, öffnet die Dominikanerkirche im Jahr 2022 wieder ihre Pforten. Dann können Besucher auch wieder die bunten Fresken an der Decke bestaunen. Ganz ohne Staub.