Kontrollieren Sie die Entwicklung von Staub
Verbessern Sie Arbeitskomfort, Sicherheit und Produktivität mit den Staubabsaugungssystemen (DRS)
Alltägliche Aufgaben im Bauwesen – wie Schleifen, Schneiden, Bohren, Abbruch- und Meißelarbeiten – können gefährlichen Staub erzeugen, der sich negativ auf Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter, aber auch auf die Produktivität auf der Baustelle auswirken kann. Außerdem bleibt Baustaub nicht auf der Baustelle, sondern kann sich auch in andere Bereiche verteilen und dort Mensch, Natur und Umwelt gefährden.
Viele der auf Baustellen entstehenden gesundheitsgefährdenden Staubpartikel sind so winzig, dass man sie kaum sehen kann, und je kleiner sie sind, desto länger dauert es, bis sie sich am Boden absetzen. Bei einem 0,1 Mikrometer großen Staubpartikel kann es beispielsweise mehr als 12 Tage dauern, bis es sich aus einer Höhe von nur einem [1] Meter auf dem Boden absetzt. Darum kann man auf Baustellen den Staub riechen, auch wenn man ihn nicht sehen kann – wenn Sie den Eindruck haben, dass ein Raum „nach Beton“ riecht, liegt es vermutlich daran, dass mikroskopisch kleine Betonstaubpartikel in der Luft zirkulieren.
Staub kann eine Gefahr für Gesundheit und Sicherheit darstellen
Niemand in der Bauindustrie will seine Mitarbeiter unnötigen Gefahren aussetzen, doch je länger ein Arbeiter der Staubbelastung ausgesetzt ist, desto höher sind die Risiken für seine Gesundheit und Sicherheit.
Silikogene Staubpartikel – die sich in Beton, Fliesen, Ziegeln und Mörtel finden – können Krebs und die unheilbare Staublunge verursachen, wenn die Staubbelastung regelmäßig zu lange andauert und die Partikel die Lungenbläschen (Alveolen) erreichen. Kontakt mit silikogenen Staubpartikeln kann aber auch Asthma auslösen oder eine bestehende Asthmaerkrankung verschlimmern.
Staub kann sich auf nahezu jede Arbeitsphase negativ auswirken
Staub beeinträchtigt nicht nur die Produktivität durch Krankheit und Arbeitsausfall, er kann sich auch auf nahezu jede Arbeitsphase negativ auswirken:
- Zeitverlust: Abdichten der Arbeitsbereiche vor Beginn der Arbeiten
- Schäden an Installationen: wie Teppichen, Möbeln und anderen Einrichtungselementen
- Beeinträchtigung anderer Arbeiten: wie Pflaster-, Maler- und Elektroarbeiten
- Verzögerungen bei der Übergabe: zeitraubende Reinigung im Anschluss an die Arbeiten
Was man weniger sieht: Baustaub kann auch Werkzeuge verstopfen, wenn er in Motoren und andere Komponenten eindringt, was zu hohen Reparaturkosten und ärgerlichen Ausfallzeiten führen kann. Staubpartikel sammeln sich auch auf scharfen Kanten von Einsätzen - wie Meißelspitzen, Bohrerkanten und der Oberfläche von Schleifscheiben - und können diese stumpf machen und ihre Lebensdauer verkürzen.
Betonstaub ist nicht nur ein Gesundheits- und Sicherheitsrisiko für Ihr Team, er kann auch den Arbeitskomfort beeinträchtigen, indem er die Sicht einschränkt, Husten und Niesen hervorruft, die Augen reizt und sich in Kleidung, Haaren und auf Mobiltelefonen absetzt. Wenn Sie Maßnahmen ergreifen, um die Belastung durch gefährlichen Staub zu reduzieren, verbessern Sie nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern steigern durch die komfortablere Arbeitsumgebung auch Ihre Produktivität.
Wie misst man die Staubentwicklung auf der Baustelle?
Wir wissen, warum es sinnvoll ist, die Staubbelastung auf Baustellen zu minimieren. Doch welche Grenzwerte sollten dabei anvisiert werden?
In Großbritannien gibt es offizielle Richtlinien zu den entsprechenden Grenzwerten, die Sie kennen müssen. Zunächst einmal definiert das britische Gesetz zur Kontrolle von gesundheitsgefährdenden Stoffen (COSHH) die maximalen Arbeitsplatzkonzentrationen (MAK) für bestimmt Staubarten.
Die MAK für alveolengängiges kristallines Siliziumdioxid (RCS) liegt bei durchschnittlich 0,1 mg pro Kubikmeter, verteilt auf einen Arbeitstag von 8 Stunden. Andere alveolengängige Staubarten sind auf durchschnittlich 4 mg pro Kubikmeter und einatembare Staubarten auf durchschnittlich 10 mg pro Kubikmeter begrenzt, verteilt auf denselben Zeitraum [2]. Letzterer Wert entspricht grob dem Gewicht einer 2-Cent-Münze. Ähnliche Standards gelten in ganz Europa. Wo auch immer in der EU Ihre Baustelle liegt, müssen Sie also dafür sorgen, dass die Staubbelastung für Ihre Mitarbeiter gewisse Maximalwerte nicht übersteigt. Wie aber kann man die Staubbelastung auf Baustellen reduzieren? Wir empfehlen, nach dem „STOP-Prinzip“ vorzugehen.
Substitution: Vermeidung der Risiken durch Einsatz von Alternativen
Nassdiamantbohren
Hält die Baustellen sauberer, weil der beim Nassdiamantbohren entstehende Schlamm aufgefangen wird. Einheiten wie das Wassermanagement-System DD-WMS führen Kühlwasser zu und filtern und sammeln den entstehenden Schlamm, der so ganz einfach entsorgt werden kann.
Direktbefestigung
Stellen Sie auf das Akku-Befestigungsgerät BX 3 um, das speziell als sauberere, leisere und nahezu staubfreie Alternative zum Bohren entwickelt wurde.
Die innovative Lösung gegen Betonstaub
Wählen Sie Materialien mit geringer Staubentwicklung oder positionieren Sie eingegossene HAC-Ankerschienen rund um den Betonstahl, bevor der Beton eingefüllt wird, damit weniger bis kein Betonstaub durch Bohren entsteht.
Technik: Produkte zur Reduzierung der Staubinhalation
Hilti hat Jahrzehnte Erfahrung in der Vermeidung, Kontrolle und Entfernung von Baustaub. In unserem Staubforschungszentrum im deutschen Kaufering sind unsere Staubexperten Teil einer Community, die aktiv an der Ausarbeitung relevanter Standards wie EN 50632 beteiligt ist.
Elektrowerkzeuge, Zubehörteile und Einsätze (wie Bohrer, Schleifscheiben, Schneidscheiben oder Meißel) werden als durchdachte Systeme mit Staubabsaugung (DRS) konzipiert, um gesundheitsgefährdenden Staub schon an der Quelle zu entfernen und mit Hilfe leistungsstarker Staubsauger effizient aufzufangen. So können 95 % unserer Elektrowerkzeuge zu nahezu staubfreien und daher gesünderen Arbeitsbedingungen auf Baustellen beitragen.
Zu den entsprechenden Anwendungen gehören:
Bohren
Entfernen Sie bis zu 97 % des Staubs mit Hilfe integrierter Staubabsaugungssysteme wie dem TE-DRS, kompatibel mit dem Akku-Bohrhammer TE 6-A22.
Auf ähnliche Weise ermöglicht der Hohlbohrer TE-YD – in Verbindung mit SDS-Kombihämmern wie dem TE 50-AVR sowie den Nass- und Trockensaugern VC 40-M – ein nahezu staubfreies Bohren in Beton.
Meißeln
Entfernen Sie bis zu 95 % des Staubs beim Meißeln mit Werkzeugen wie dem Betonabbruchhammer TE 2000-AVR in Kombination mit dem Staubmanagementsystem TE DRS-B und einem Universal-Staubsauger wie dem VC 20-UM Y.
Trennen
Beim Nasstrennen von Beton mit dem Diamanttrenngerät DCH 300-X können Sie bis zu 30 % schneller arbeiten als beim Trockentrennen. Wenn Sie den Komfort des Trockentrennens bevorzugen, können Sie das Werkzeug in Kombination mit einem Staubsauger wie dem VC 60M-X nahezu staubfrei einsetzen.
Schneiden
Die Staubabsaugung beim Schneiden mit Akku-Kreissägen wie der Hilti SCW 22-A oder SC 70W-A22 ist jetzt einfacher denn je – einfach einen Universal-Staubsauger wie den VC 20-UM anschließen.
Schleifen
Nahezu staubfreie Ergebnisse: Kombinieren Sie Werkzeuge wie den Betonschleifer DG 150 mit einem Staubsauger VC 40 UM.
Staubabsaugung
Hilti Staubsauger sind leistungsstark, hocheffizient und halten auch den härtesten Baustellenbedingungen stand. Die automatische Filterreinigungstechnologie kehrt außerdem den Luftstrom innerhalb des Systems alle 15 Sekunden kurz um, um zu verhindern, dass sich Staub auf dem Filter ansammelt und die Saugleistung beeinträchtigt.
Organisation: Maßnahmen zur Reduzierung der Staubbelastung
Bei der dritten Stufe des „STOP-Prinzips“ geht es darum, organisatorische Maßnahmen zu ergreifen, um die Staubbelastung zu minimieren. Eine sehr praktische Methode ist die Aufgabenrotation.
Arbeiten mit hoher Staubentwicklung können von den Teammitgliedern abwechselnd übernommen werden, um die Belastung für den Einzelnen so gering wie möglich zu halten. Viele Unternehmen in der Bauindustrie haben auch Besen von ihren Baustellen verbannt. Baustaub wird also abgesaugt und nicht beim Kehren in der Luft verteilt. Baustellenmitarbeiter auf allen Ebenen sollten aber auch regelmäßig in Schulungen über die Gefahren informiert werden, um die Risiken durch eine Staubbelastung einzudämmen. Wenn Sie in dieser Hinsicht Unterstützung brauchen, erhalten Sie beim UK Construction Dust Partnership [3] und dem Health and Safety Executive’s Dust Hub [4] unabhängige Beratung und Anleitung.
Hilti bietet auch umfassende Schulungen zum Thema Staub an, die sehr interaktiv aufgebaut sind und speziell für Baustellenmitarbeiter entwickelt wurden. Unsere Sicherheitsschulungen bestehen aus praktischen Übungen mit exklusivem Schulungsmaterial, Multimedia-Animationen und theoretischen Inhalten.
Persönliche Schutzausrüstung: wenn ein Restrisiko bleibt
Besteht keine Möglichkeit, die Grenzwerte einzuhalten, ist es wichtig, eine geeignete persönliche Schutzausrüstung (PSA) zu tragen. Staubmasken, Augenschutz, Overalls und Handschuhe sind unerlässliche Schutzelemente, auch wenn nahezu staubfreie Werkzeuge eingesetzt werden. Lässt sich eine hohe Staubbelastung nicht vermeiden, kann für maximalen Atemschutz auch der Einsatz von Atemschutzgeräten nötig sein.